Wettbewerbe
Wettbewerb Fremdsprachen
Landespreis für Angelina Wesselmann
Wer weiü, ob die Gallier zur Zeit von Asterix und Obelix den Räderpflug erfanden? Wer kann erkennen, welcher Artikel der Menschenrechts-Charta der UN in dem rumänischen Satz "Orice fiinta umana are dreptul la viata, la libertate si la securitatea persoanei sale" steckt? Jedes Jahr stellen sich im Rahmen des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen Schüler solchen und ähnlichen Fragen.
Die Schüler des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums in Andernach, die dieses Jahr mit Latein als Schwerpunktsprache antraten, bewältigten neben der übersetzung diese Fragen mit groüem Erfolg. Alle Teilnehmer erreichten eine Siegerurkunde, und Angelina Wesselmann aus der Klasse 10 b erhielt sogar einen der Landespreise für Rheinland-Pfalz. Als Preisträgerin wurde sie zur feierlichen Preisverleihung in die barocke Promotionsaula des Priesterkollegs in Trier eingeladen.
Im Rahmen einer äuüerst stimmungsvollen Feier überreichte dort Dr. Klaus Sundermann vom Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend den besonders erfolgreichen Teilnehmern - "den Besten der Besten" wie er meinte - ihre Urkunden und die Preisgelder.
RZ, 14. Juli 2007
Tag des Buches und Vorlesewettbewerb
Der Tag des Buches für die komplette Orientierungsstufe samt dem Vorlesewettbewerb sind wichtige Bausteine der Leseförderung am KSG. Gemeinsam vorbereitet und durchgeführt wurde der Tag vor allem von den Deutschlehrkräften, die in der Orientierungsstufe unterrichten, sowie von einigen Eltern und einem Team von Vertrauensschülern. Passend zu dem Motto "Märchen aus aller Welt" lernten die Kinder der Klassen 5 und 6 im Laufe des Vormittags viele Bücher kennen.
Das Organisationsteam freute sich über die Fülle der Angebote: Traditionelle irische und indianische Märchen regten ebenso wie moderne Märchen zu Rollenspielen und Bastelarbeiten an. Und immer wieder begeisterten die bekannten Figuren aus der Sammlung der Gebrüder Grimm. Sie begegneten einem in einer Filmparodie, entwickelten sich zu Helden im selbst entworfenen Brettspiel, wurden Teil eines Rätsels und aktualisiert. Im freien Theaterspiel entfalteten die Kinder ein gemeinsames Treffen von Rotkäppchen, Hänsel und Gretel sowie Schneewittchen im Wald.
Ein Höhepunkt am Vormittag war der Vortrag der renommierten Gruppe "Duo Morgenwind" mit Jürgen Scheuerhorst und Leonie Dortschy. Ihr Programm "Geschichten und Lieder vom fliegenden Teppich" lieü den Zauber der orientalischen Märchen lebendig werden. Das gelang den Darstellern über das traditionelle Erzählen, Tanz und Live-Musik auf alten Instrumenten.
Alle Eindrücke aus den Projekten fanden Eingang in die zuvor selbst gebastelten Lesetagebücher, auch die Lösung zu einem Märchenquiz, das in der Schulmediothek auf die Schüler wartete. Dort konnten an diesem Tag auüerdem äuüerst preiswerte Märchenausgaben gekauft werden. Dank einer Spende des Fördervereins der Schule sowie zweier Kreditinstitute waren im Vorfeld des Literaturtages nämlich etliche Neuerscheinungen erworben worden.
Die Fünftkläüler erlebten nachmittags im Musiksaal als Zuhörer ein weiteres Glanzlicht des Literaturtages: Im traditionellen Vorlesewettbewerb der Stufe 6 wurde der Schulsieger ermittelt. Die Klassensiegerin der 6 a, Lena Koch, las aus der Erzählung "Diebe im Olymp" von Riordan Rick vor, die Klassensiegerin der 6 b, Sabine Berns, hatte den Jugendroman "Maja ahnt was" von Katja Reider gewählt. Der Klassensieger der 6 c, Felix Jost, las aus dem Jugendbuchklassiker "Damals war es Friedrich" von Hans Peter Richter, und der Klassensieger der 6 d, Lukas Heimann, las aus der Erzählung "Befehl von Raumschiff Orion: Rettet die Erde" von Hans Kneifel vor.
Die Jury bestimmte mit äuüerst knappem Punktvorsprung Sabine Berns zur Schulsiegerin. Wie die drei anderen Vorleser wurde sie mit einer Urkunde und einem Buch ausgezeichnet sowie zusätzlich mit dem Wanderpokal "Leseeule". Die Buchspenden verdanken die Preisträger einer Andernacher Buchhandlung.
RZ, 7. Dez. 2007
Fotos vom Literaturtag (P. Heinsch)
Mathematikwettbewerb Rheinland
Der Schulleiter, Herr OStD Gerd Schumann, konnte vier Mädchen und siebzehn Jungen für ihre besonderen Leistungen die Anerkennung der Ministerin Frau Doris Ahnen aussprechen und den Preisträger/innen die Urkunden überreichen. Die drei Besten, Florian Polster (Kl 8a), Stephan Frizler (Kl 8b) und Stefan Beresheim (Kl 8c) erhielten noch einen Buchgutschein über jeweils 15,-- Euro, gestiftet vom Förderverein des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums. Mit den Preisträger/innen freuen sich die Mathematiklehrer des KSG.
Erfolge der Schachmannschaften des Kurfürst-Salentin-Gymnasium bei den Schach-Bezirksmeisterschaften
Bei den Schach-Bezirksmeisterschaften für Schulmannschaften am Eichendorff-Gymnasium in Koblenz waren die Mannschaften des Andernacher Kurfürst-Salentin-Gymnasiums sehr erfolgreich. Gespielt wurden in sechs Altersklassen meist fünf Runden im Schweizer System, und zwar Schnellpartien mit 30 Minuten Bedenkzeit pro Spieler. Da eine Partie bis zu einer Stunde dauert, brüteten die Schüler bis zu fünf Stunden an diesem Tag über ihren Partien, was vor allem für die kleineren Kämpfer eine enorme Anstrengung war. Aber der Spaü, den alle Beteiligten dabei hatten, überwog, vor allem auch wegen des reibungslosen Ablaufs und der guten Atmosphäre und Versorgung am Austragungsort. Immerhin muüten ja an die 200 Schüler mit ihren Begleitpersonen auch verköstigt werden. In der Wettkampfklasse II (15 bis 16 Jahre) konnten die KSG-Schüler, die überwiegend zum ersten Mal teilnahmen, unter acht Mannschaften den dritten Platz erreichen. In der Wettkampfklasse I (17 Jahre und älter) stellten die mittlerweile schon erfahrenen KSG-Spieler bei acht teilnehmenden Mannschaften sogar den Sieger. Mit vier Siegen und einem Unentschieden wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht. Als Erstplatzierte dürfen sie wie schon in den Jahren zuvor an den Landesmeisterschaften im Schulschach teilnehmen, die im Frühjahr 2007 stattfinden.
RZ, 8. Dez 2006
Öko-AG des KSG kümmert sich um Streuobstwiese
Die Öko-AG des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums rückte zu "ihrer Streuobstwiese" am Namedyer Schützenplatz aus, um die Bäume für den Frühling in Schuü zu bringen. Vor Jahresfrist hatten Mitglieder der AG dieses Projekt in Angriff genommen, das auf Dauer angelegt ist und auch noch von nachfolgenden Jahrgängen weitergeführt werden soll. Damals hatten die Schüler im Rahmen eines von der Kreisverwaltung organisierten Baumschnittkursus die Streuobstwiese angelegt und so einen "Dauerpflegefall" geschaffen.
Ziel aller Bemühungen um die arg verwilderten Bäume, die zum Teil achtzig und mehr Jahre auf dem Buckel haben, ist es, alte, der Mehrheit nicht einmal mehr dem Namen nach bekannte Sorten zu bewahren und auch in diesem Bereich der Landwirtschaft für Vielfalt zu sorgen. Jetzt war es wieder einmal Zeit, sich um die Bäume zu kümmern.
Auf dem etwa einen Morgen groüen Grundstück, das der Namedyer Matthias Degen schon Tage zuvor von verdorrtem Unkraut befreit hatte, machten sich die jungen Leute ans Werk, um mit Baumsäge und Schere den wilden Trieben Einhalt zu gebieten. Der Sommerschnitt soll bewirken, daü die Bäume viele Früchte tragen werden.
Angeleitet und fachmännisch beraten wurde die Gruppe von Klaus Hünerfauth, der gleichzeitig wieder einen Kurs für interessierte Hobbygärtner leitete. Nach dem allgemein schlechten Apfeljahr 2005 erhoffen sich die Schüler der Öko-AG des Andernacher Kurfürst-Salentin-Gymnasiums für dieses Mal wenigstens einen bescheidenen Ertrag. (nj)
RZ, 30. März 2006
Schüler der Öko-AG schützen Kröten
Die Öko-AG des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums setzt sich für den Schutz von Kröten ein. Gerade jetzt zur Frühjahrszeit überqueren die Tiere während ihrer Wanderung zahlreiche Straüen. Für die Amphibien endet dies oft tödlich. Um die Kröten von Straüen fern zu halten, haben die Schüler jetzt Schutzzäune errichtet.
Für Erdkröten ist es Zeit zur Frühjahrswanderung. Bis April verlassen die Amphibien in Nächten mit milder und feuchter Witterung ihre Winterquartiere, um in die Laichgewässer zu gelangen, in denen sie selbst aus dem Ei geschlüpft sind. Für viele Kröten endet diese Reise allerdings tödlich, vor allem dann, wenn sie Straüen überqueren müssen. Deshalb setzt sich die Öko-AG des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums bereits im elften Jahr für den Schutz der Tiere ein.
In einer gemeinsamen Aktion mit der Jugendgruppe des NABU Waldbreitbach installierten die Schüler auf mehreren hundert Metern beiderseits der stark befahrenen L 257 zwischen Bad Hönningen und Waldbreitbach (Kreis Neuwied) spezielle Fangzäune, die die Kröten von der Straüe zurückhalten. Mehrmals täglich wurden die Tiere von den Helfern in Eimern eingesammelt und über die Straüe zu ihrem Laichgebiet getragen. "Durchschnittlich 1.500 Erdkröten in einem Laichzeitraum haben wir in den vergangenen Jahren auf diese Weise transportiert und damit viele vor dem drohenden Verkehrstod retten können", zog Rudi Kerres, Leiter der Öko-AG, Bilanz.
Die so geretteten Tiere können am flachen Ufer eines Teiches laichen. Zu dem Laich der Weibchen in den charakteristischen Eischnüren geben die Männchen ihre Spermien ab, worauf sich aus den befruchteten Eizellen die Kaulquappen entwickeln. Tage später wandern die Männchen und Weibchen in ihre Sommerquartiere, die in Wiesen, Wäldern, Büschen oder Hecken liegen.
RZ, 22. März 2006
Pascal Renn bei der Biologieolympiade ausgezeichnet
Erneut glänzte ein Schüler des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums in einem naturwissenschaftlichen Wettbewerb. Pascal Renn, Schüler in der 11. Jahrgangsstufe des KSG, hat sich bei der internationalen Biologieolympiade nach hervorragendem Ergebnis in der ersten Runde für den zweiten Durchgang qualifiziert. Dort belegte er unter allen rheinland-pfälzischen Teilnehmern den achten Platz. Deshalb wurde er jetzt zum Landesseminar an die Uni Kaiserslautern eingeladen, an dem nur die zehn Besten teilnehmen dürfen.
Pascals Erfolg ist sehr bemerkenswert, weil er sich das Fachwissen, das für den Wettbewerb nötig ist, gröütenteils selbständig erarbeitet hat. Als besondere Anerkennung erhielt er vom Förderverein des KSG einen Buchgutschein.
Die internationale Biologieolympiade (IBO) wurde 1989 von sechs Nationen gegründet. Der Wettbewerb findet seit 1990 jährlich statt. Ziel ist die Förderung von Schülern, die im Fach Biologie ihre Stärken haben. Auüerdem soll kreatives Denken gefördert und ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den jungen Leuten aus verschiedenen Nationen aufgebaut werden. über Pascal Renns Erfolg freuten sich auch sein betreuender Lehrer Rudolf Kerres und natürlich auch Schulleiter Gerd Schumann. (vom)
RZ, 9. Febr. 2007
Fionna Kessler, Hobby-Autorin aus Mendig
Obwohl Fionna Kessler aus Mendig erst in die zehnte Klasse geht, weiü sie bereits genau, was sie werden will: Schriftstellerin. Schreiben ist ihre Leidenschaft. Jetzt hat sie das Drehbuch für ein Theaterstück über "Robin Hood" geschrieben, das heute in der Lehmener Grundschule Premiere feiert.
Meistens hat Fionna Kessler jede Menge Papier und einen Stift bei sich. Beides braucht sie, um ihre vielen Ideen und Gedanken zu Papier zu bringen. Denn die Sechzehnjährige ist nicht nur ein Bücherwurm, sondern schreibt auch gerne. Die Zehntkläülerin des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums in Andernach sprüht vor Phantasie und Kreativität.
Die junge Frau ist Preisträgerin des Jugendliteraturpreises 2004 des Landkreises Mayen-Koblenz sowie eines Bundeswettbewerbs. "Ich schreibe immer alles mit meinem Füller auf einzelne Blätter", sagt Fionna. "Meistens ändere ich meine Sätze zig Mal um, ehe sie mir gefallen und ich sie in den PC tippe." Begeistert von dem Literaturtalent ist Stefan Gemmel, der bekannte Kinder- und Jugendbuchautor aus Lehmen. In seiner Schreibwerkstatt vertiefte die junge Autorin ihr Können und trainierte, ihre Gedanken auszubauen. Der Schriftsteller erkannte das Talent Fionnas und spornte sie an, für das Salzweintheater in Lehmen ein Drehbuch zu der Erzählung "Robin Hood" zu schreiben.
"Ich habe wochenlang deutsche und englische Robin- Hood-Bücher gelesen und viele Videos dazu gesehen, um Ideen zu sammeln", sagt Fionna. Schlieülich schrieb sie in nur drei Wochen, oft bis spät in die Nacht, das Manuskript für die etwa zweistündige Inszenierung des Theaterstücks. In die Bühnenhandlung hat Fionna historische Begebenheiten einbezogen. "Ich habe mich ein wenig an das Buch von Tilman Röhrig angelehnt", gesteht die junge Autorin.
Besonderen Wert legte sie auf die Einbeziehung der alten Sprache. "Damals hat man nicht so gesprochen wie heute. Viele Redewendungen, die wir selbstverständlich finden, gab es damals nicht." Zwar hat Fionna vieles vereinfacht, weil es sonst für die kleinen Zuschauer kaum verständlich wäre, dennoch hofft sie, daü die Sprache bei der Aufführung ins Auge fällt.
In ihren anderen Kurzgeschichten achtet die Sechzehnjährige ebenfalls sehr darauf, in welcher Epoche sie spielen und welche gesellschaftliche Stellung die Akteure haben. Derzeit schreibt Fionna an einem Roman mit dem Arbeitstitel "Heptae"" Das Buch handelt von einer jungen Frau, die Zeitungsausschnitte sammelt, in denen es um Angriffe von Tieren auf Menschen geht. Da sich diese Artikel mehren, hegt sie den Verdacht, daü sich die Tiere gegen die Menschheit verschwören. Doch hinter allem stecken sieben junge Männer, die einst die Erde und unser Universum gegründet haben. Einige haben sich gegen denjenigen von ihnen gewandt, der einst die Menschen erschaffen hat. Sie sind der Ansicht, daü die Menschen die Tiere und Pflanzen zerstören. Die junge Frau will den Streit unter den Brüdern schlichten. Eine weitere Titelidee ist "Projekt Erde".
Wenn die junge Literatin nicht gerade für die Schule paukt, liest oder schreibt, geht sie auch gerne mit ihren Freundinnen zum Essen. Auüerdem singt Fionna mit Begeisterung im Mittel- und Oberstufenchor ihrer Schule. Nach ihrem Abitur möchte die junge Mendigerin Germanistik studieren und am liebsten Schriftstellerin werden.
Elvira Bell
Christian Geis berichtet aus Brasilien
Christian Geis aus Plaidt entdeckt in Brasilien gerade eine für ihn ganz fremde Welt. Der neunzehnjährige Plaidter hat im Frühjahr am KSG in Andernach Abitur gemacht und absolviert nun in Maringá ein Freiwilliges Soziales Jahr. Sofia - "Sozialer Friedensdienst im Ausland" heiüt das Programm, das ihm dies ermöglicht.
Heimweh bekommt Christian bestimmt", glaubt seine Mutter Beate und fügt hinzu: "Aber der zieht das durch." Behütet sei der begeisterte Meüdiener zu Hause aufgewachsen. Daü er jetzt auf eigenen Beinen stehen müsse, sei für den Neunzehnjährigen sicherlich eine Bereicherung. Kontakt haben Christian und seine Familie fast ausschlieülich per E-Mail. Der erste Bericht aus Brasilien hat nun Christians Familie, seine Unterstützer und die RZ erreicht:
"Ich habe nach einem anstrengenden Flug meinen ersten Tag in der Santa Casa de Maringá gemeistert. Mittags wurde ich von Ricardo, einem Mitarbeiter der Barmherzigen Brüder, sowie dem Vater von Marcello, dem jungen Brasilianer, mit dem ich in den letzten Monaten Portugiesisch gelernt habe, am Flughafen abgeholt. Mit einem Auto der Brüder ging es zur Santa Casa. Schon während der Fahrt merkte ich, daü eine Straüenverkehrsordnung, wenn sie existieren sollte, nicht ganz so ernst genommen wird.
Im Krankenhaus zeigte mir Ricardo mein Zimmer. Es ist groü, jedoch spärlich eingerichtet. Was ich nicht vermutet hätte: Ich habe ein eigenes Bad mit Dusche und Toilette. Auch das Essen in der Kantine - Reis mit Bohnen - hat sehr gut geschmeckt. Im Krankenhaus fielen mir die krassen Unterschiede zwischen Privat- und Kassenpatienten auf. So liegen Letztere zu viert in sehr kleinen Zimmern, während die Krankenzimmer auf den privaten Stationen Hotelappartements ähneln. Ricardo sagte, die Versorgung der Patienten sei theoretisch gut geregelt, doch praktisch scheitere vieles am Papierkrieg.
Ricardo zeigte mir auch Maringá. Da die Stadt erst fünfzig Jahre alt ist, wirkt alles sehr modern und groüräumig. überall sind breite Straüen und Hochhäuser. Interessant ist auch, daü es nicht wie in Deutschland eine Einkaufsstraüe, ein Büroviertel und ein Wohnviertel gibt, sondern daü überall Menschen wohnen, arbeiten, einkaufen und ihre Freizeit verbringen. Daher ist alles zu jeder Tageszeit sehr belebt. Auch den Park darf man sich nicht wie einen deutschen Park vorstellen: riesige Palmen, haushoher Bambus und überall bunte Vögel, die ich noch nie gesehen habe. Affen kletterten herum, und im Gebüsch vergrub sich ein Gürteltier. Ich kam mir vor wie im Zoo.
Im Krankenhaus besuchte ich dann noch Isabel und Julia. Die zwei sind Heilerziehungspflegerinnen in Saffig und seit fünf Wochen in Maringá. Heute Morgen fing ich dann um acht Uhr an, in der Farmácia, also der Apotheke, zu arbeiten. Ich konnte direkt mit anpacken, Medikamente sortieren, Spritzen vorbereiten und nebenbei viele neue Worte lernen. Jedoch komme ich mir noch oft unbeholfen vor, wenn alle sehr schnell Portugiesisch reden und ich nur wenige Worte verstehe."
Christian Geis / Christina Steinheuer
RZ, 25. Aug. 2006
RZ, 25. Aug. 2006