Daß die "Ära Häckell" einmal zu Ende gehen sollte, konnte sich niemand so recht vorstellen. Dann war es aber doch so weit: Nach fast 16 Jahren Schulleitung des Kurfürst-Salentin-Gymnasium schlug für ihn die Abschiedsstunde. In der Aula wurde er vom Lehrerkollegium, der Schulaufsicht der ADD, von Schulleiter-Kollegen und den Schülern verabschiedet. Seine Lebensarbeitszeit ist beendet; nun hofft er, im Ruhestand für vieles Zeit zu haben, auf was er zugunsten des Berufs verzichten mußte.

Großer Bahnhof für einen Mann, der sich um das Schulwesen in Andernach verdient gemacht hat. Oberbürgermeister Achim Hütten, Landrat Albert Berg-Winters, Eberhard Häckell, Gudrun Paul /ADD, Schulaufsicht), Hedi Thelen (MdL) (v.l.n.r.) Foto: Peter Heinsch

Eberhard Häckell steuerte das Kurfürst-Salentin-Gymnasium in Richtung Erfolg. Als Oberleutnant der Reserve war er Disziplin gewohnt, als Pädagoge weckte er in den ihm anvertrauten Menschen die Freude an der Wissenschaft und der sozialen Verantwortung. Er richtete das Ziel der Schule auf die Vermittlung eines soliden Wissens aus, wie ein anerkennender Brief eines Kaiserslauterner Professors bestätigte, der voll des Lobes über Lernbereitschaft und Wissen der Salentiner-Studenten war.

Die "Ära Häckell" war für das KSG, wie alle Redner hervorhoben, ein Segen: Die Lehr- und Lernbedingungen sind sehr gut, das Verhältnis Lehrer-Schüler-Eltern beispielhaft und die zahlreichen Wettbewerbserfolge der Schüler in den alten Sprachen und in den Naturwissenschaften brachten das KSG in die erste Reihe der Schulen im Lande.

Alle Redner stellten in ihren Würdigungen E. Häckells überzeugende Persönlichkeit heraus und bedankten sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit: Die Leitende Regierungsschuldirektorin Gudrun Paul von der ADD, der Landrat Albert Berg-Winters, der Häckells ausgleichendes Wesen rühmte, der Andernacher Oberbürgermeister Achim Hütten, der seine Menschlichkeit und seinen Humor hervorhob, und Dr. Peter Porz, der sich im Namen des Schulelternbeirats und des Fördervereins für die freundschaftliche Zusammenarbeit bedankte.

Manfred Erbar, der Vertreter des Schulzentrums, sinnierte über die Form eines Balles und seine Bedeutung für das Leben. Er übereichte ihn dem begeisterten Freizeit-Fußballer Häckell mit dem Wunsch, immer am Ball bleiben zu können. Die Direktorenvereinigung hatte sich einen besonderen Auftritt ausgedacht: Mit einer auf Häckell gemünzten Variante des "Dr. Eisenbart" erinnerten sich die Kollegen an die Zusammenarbeit mit ihm. Barbara Lüdecke und Renate Rost vom Personalrat verglichen in ihrem Rückblick auf die vergangenen Jahre das Amt des Schulleiters mit dem des Lokführers, seinem ursprünglichen Berufswunsch, und förderten manche Parallelen zutage.

Einen besonderen Abschiedsgruß hatten sich die Schüler ausgedacht. Sie verabschiedeten mit einem Diavortrag ihren "King of Salentin".

Der Schulchor (Leitung: Anne Setzkorn) und die Instrumental-AG (Leitung: Uwe Rees) sagten musikalisch "Auf Wiedersehen". Wie auf Kommando zogen sie weiße Taschentücher hervor und winkten ihrem alten Schulleiter zu. Die Gemeinschaft der ehemaligen Salentiner und viele andere verabschiedeten sich in der Feierstunde vom beliebten - und wie sie betonten - manchmal auch kantigen Schulleiter.

Eberhard Häckell gab in seiner letzten Rede vor dem Auditorium zu, daß er gern Pädagoge und Schulleiter gewesen sei. Die Schule habe ihm viel bedeutet. Die Lehrerkollegen seien ihm Lotsen gewesen, deren Kräfte er gebündelt und gezielt zum Wohle der Schüler eingesetzt habe. Auf ihren sachkundigen Rat habe er gerne gehört.

Eberhard Häckell stammt aus Schneidemühl in Pommern und kam als Kind nach Wesel, wo er 1959 sein Abitur ablegte. In Bonn studierte er Mathematik und Leibesübungen. Als stellvertretender Schulleiter war er am Werner-von-Heisenberg-Gymnasium in Neuwied und kam 1987 als Schulleiter an das Kurfürst-Salentin-Gymnasium nach Andernach.