Trauer um Brigitte Ungethüm und Ferdinand Broemser
Das Kurfürst-Salentin-Gymnasium Andernach und die Vereinigung ehemaliger Salentiner trauern um Brigitte Ungethüm und Ferdinand Broemser, die beide im vorigen Jahr für immer von uns gegangen sind.
Studiendirektorin i. R. Brigitte Ungethüm starb am 17. Dezember 2001 im Alter von 71 Jahren. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1986 unterrichtete sie 26 Jahre am Andernacher Kurfürst-Salentin-Gymnasium in den Fächern Biologie, Chemie und Physik.
Brifitte Ungethüm (Juni 2001) Foto: privat
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1960 kam sie zurück nach Andernach, wo sie am KSG die einzige weibliche Lehrkraft wurde. 1975 zur Studiendirektorin ernannt, übernahm sie in dieser Funktion Aufgaben in der Schulleitung und wurde dann mit der Referendarausbildung in den naturwissenschaftlichen Fächern betraut.
Ihre Schüler schätzten ihre verständnisvolle Art und ihren toleranten Unterrichtsstil, mit dem sie auch weniger Aufgeschlossene für die Materie zu interessieren wußte. Im Kollegium war sie wegen ihrer fachlichen Kenntnisse geachtet. (sta)
Studiendirektor a. D. Ferdinand Broemser starb am 9. Mai 2001 im Alter von 81 Jahren. Der Verstorbene war Lehrer für Latein, Griechisch und Geschichte unterrichtete nach seinen Referendarjahren am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier und Regino-Gymnasium Prüm bis zu seiner Pensionierung in 1983 am Andernacher Kurfürst-Salentin-Gymnasium. Er war insgesamt 27 Jahre am KSG tätig.
Ferdinand Broemser Foto: Heinz Wehner
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Die Vereinigung ehemaliger Salentiner ist Herrn Broemser zu besonderem Dank verpflichtet. Er war nicht nur ein Gründungsmitglied unserer Vereinigung, sondern auch jahrelang einer der Mitherausgeber unserer Salentiner-Nachrichten. Er stand mir stets mit Rat und Tat zur Seite, und obwohl er schon von seiner schweren Krankheit gezeichnet war, ließ er es sich auch im vorigen Jahr nicht nehmen, das Manuskript der Salentiner-Nachrichten zu korrigieren. Dafür möchte ich ihm an dieser Stelle meinen persönlichen Dank aussprechen. Es sei noch ein Hinweis auf die bildungspolitische Weitsicht Ferdinand Broemsers gestattet. Im Januar 1965, als die Bildungsreform noch in ihren ersten bescheidenen Anfängen steckte, übernahm er die Redaktion der "Mitteilungen des Landesverbandes Rheinland-Pfalz im Deutschen Altphilologenverband" und schrieb: "Das beste Schulwesen, das man erfinden könnte, ist zu nichts nütze, wenn der Wille zur Leistung und Arbeit fehlt - ganz gleich, auf welcher Stufe. Ich fürchte, in dieser Hinsicht sind die Erfahrungen heute nicht unbedingt positiv. Ich glaube sogar, daß manche Klagen über das Ausbildungs- und Bildungssystem heute eigentlich dem mangelnden Ausbildungs- und Bildungswillen gelten müßten." Was Ferdinand Broemser vor siebenunddreißig Jahren schrieb, sollte man jetzt nach dem Schrecken über die PISA-Studie endlich beherzigen.
W. F.