KSG Andernach


Gerd Schumann: Liebe Ehemalige und Freunde des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums,



es vergeht kaum eine Woche, in der nicht das Thema "Schule" im Zentrum öffentlicher und nichtöffentlicher Diskussionsbeiträge steht. Einigkeit besteht offenbar nur darin, dass die Förderung schulischer Bildung oberste Priorität genießen muss - über das "Wie" gehen jedoch die Meinungen nach wie vor weit auseinander, und dies in unserem föderativen System mit seiner Anfälligkeit für Egoismen der verschiedensten Art.
Kollegium 2006/2007
Das Lehrerkollegium zum Beginn des Schuljahrs 2006/2007
Foto: Peter Heinsch


Mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten haben wir uns auch im zurückliegenden Schuljahr um eine ausgewogene Verbindung von Kontinuität und Weiterentwicklung bemüht. Dass wir im Frühjahr 2006 hundertdreißig Neuanmeldungen entgegennehmen und somit 5 Eingangsklassen (davon eine Klasse mit Latein als 1. Fremdsprache) bilden konnten, hat uns sehr gefreut. Diesen Zuspruch sehen wir als Bestätigung für unsere Bemühungen in verschiedenen Bereichen. Vor dem Hintergrund bald massiv zurückgehender Schülerzahlen in den kommenden Jahrgängen bedarf es jedoch weiterer Anstrengungen, um auch künftig als Schule attraktiv und damit konkurrenzfähig zu bleiben.

In diesem Zusammenhang wird es in der nächsten Zeit auch am KSG interessante Diskussionen über den Modellversuch GTS G8 geben. Dahinter verbirgt sich die rheinland-pfälzische Antwort auf die Forderung nach einer Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre. Um die von der Kultusministerkonferenz vorgegebene Mindeststundenzahl nicht zu unterschreiten, muss der Unterricht zwangsläufig schon in der Mittelstufe auf den Nachmittag ausgedehnt werden. Schulen, die das neue Modell übernehmen wollen, verpflichten sich an 4 Wochentagen zu einer unterrichtlichen Betreuung der Schülerinnen und Schüler von 8 bis 16 Uhr. In dieser Zeit wird neben einem gemeinsamen Mittagessen auch Raum für verschiedene Arbeitsgemeinschaften sowie für eine gezielte Förderung mit unterschiedlicher Zielsetzung sein. Die Orientierungsstufe wird trotz erhöhter Stundenzahl an allen Schulen vom Nachmittagsunterricht noch nicht betroffen sein, in den Klassenstufen 7 - 9 jedoch das Pflichtprogramm erheblich ausgeweitet werden. Die Oberstufe mit ihrem Kurssystem wird dann die Klassenstufen 10 - 12 umfassen, so dass das Abitur nach 8 Schuljahren erreicht werden kann.

Wichtig erscheint mir, dass keine Schule zur Annahme dieses Angebots verpflichtet werden wird und die neue Form der verpflichtenden Ganztagsschule sich positiv von der insbesondere für Gymnasien kaum geeigneten betreuenden Ganztagsschule unterscheidet.

Aus meiner Sicht lohnt es sich durchaus, darüber nachzudenken, ob der aufgezeigte Weg auch für das KSG interessant ist. Alle sich aus einer Zustimmung ergebenden Konsequenzen können an dieser Stelle nicht aufgezeigt werden. Dass die neue Organisationsform eine besondere pädagogische Herausforderung mit interessanten Perspektiven sein wird, ist offensichtlich.

Auch in diesem Zusammenhang werden wir uns der überall immer drängender werdenden Frage stellen müssen, was Schule an erzieherischen Aufgaben leisten muss bzw. kann. Angesichts eines veränderten und z. T. sehr problematischen Freizeitverhaltens von Jugendlichen und zunehmend geringer werdender häuslicher Betreuung werden wir uns dieser Situation stellen müssen. Missbrauch moderner Medien und Androhung oder sogar Anwendung von Gewalt, z. T. in neuen Formen, beunruhigen Schülerschaft, Lehrer und Eltern. Die mit einem konkreten Datum versehene Ankündigung eines Amoklaufs in unserem Schulzentrum im Dezember des vergangenen Jahres hat gezeigt, dass auch uns treffen kann, was anderen Ortes bereits grausame Realität geworden ist. Obwohl es sich offensichtlich um die Aktion eines sog. Trittbrettfahrers gehandelt hat, bedurfte es umfangreicher Vorsorge- und Schutzmaßnahmen von Polizei und Schulleitungen, um Schlimmeres zu verhüten. Die Ursachen für solche Szenarien sind sicherlich vielfältig und müssen sorgfältig analysiert und bekämpft werden. Als Schule können wir uns um ein möglichst angstfreies Lernklima bemühen, in der sich die notwendige Leistungsanforderung mit persönlicher Zuwendung und gegenseitigem Respekt verbindet. Eine gut organisierte und mit sinnvollem Angebot ausgestattete Ganztagsschule kann meines Erachtens eine interessante Alternative sein.

Einen wichtigen Beitrag zu einer positiven Atmosphäre in der Schulgemeinschaft des KSG wird sicherlich unser Schulfest am 30. Juni d. J. beisteuern. Dazu möchte ich auch an dieser Stelle Sie als ehemalige Salentiner ganz herzlich einladen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie zu diesem Anlass den Weg in ihre alte Schule finden könnten - vielleicht verbunden mit einem Klassen- bzw. Jahrgangstreffen. Zum Programm und zeitlichen Ablauf des Schulfestes erhalten Sie ausführliche Informationen auf unserer Homepage (www.ksgandernach.de).

StufeJungenMädchenSummeKlassen-/
Stammkurse
LateinGriechisch
1. FS2. FSSumme
58247129525 25 
65943102429 29 
7-10216144360141067317917
11-1312310022313  4929
Summe480334814361607328238