KSG Andernach


Die Jahrgänge berichten: 1964



Treffen der 64er Abiturientia nach 40 Jahren
Delphi
Treffen an der Remagener Brücke. Von links: Ulrich Winkler, Bernhard Linden, Karl-Martin Schmidt-Reindl, Olaf Becker, Manfred Müller, S. Pleger, Martin Zwick, C. Müller, B. und J. Knobloch
Runde Jahrestage soll man feiern. Nach dieser Devise traf sich die Mehrheit der verbliebenen Mitglieder unserer Klasse, die im Frühjahr 1964 das Abitur hingelegt hatte, am ersten Oktoberwochenende 2004 im Ahrtal und in Andernach, um dieses Ereignisses in fröhlicher Runde zu gedenken. (Daß es so fröhlich wurde, war nicht zuletzt ein Verdienst der mit eingeladenen Damen.)

Vier Jahrzehnte - das ist eine beachtliche Zeitspanne: Studium und Ausbildung, Berufseinstieg, bei den meisten früher oder später die Familiengründung, Beruferfahrung und Berufsalltag, die Phase der wirklichen "Reife". Und nun die letzten Jahre beruflicher Tätigkeit, vor dem Schritt in den Ruhestand. Genug Stoff also für viele anregende Gespräche, nicht nur über die gemeinsame Pennälerzeit, sondern auch über das Heute und Morgen.

Daß unser Treffen durchaus nicht "eintönig", sondern recht abwechslungsreich verlief, war das Verdienst der beiden Manfreds (Müller und Pleger), die ein Programm in der richtigen Mischung zwischen Geselligkeit, heimatlicher Kultur und kulinarischen Genüssen zusammengestellt hatten. Neben den beiden Organisatoren trafen sich Olaf Becker, Bernd Knobloch, Bernhard Linden, Renate Margraff, Karl-Martin Schmidt-Reindl, Ulrich Winkler, Martin Zwick.

Erster Treffpunkt am Samstag (2. Oktober) war der Turm der Remagener Brücke, in dem seit Anfang der 80er Jahre ein Museum und eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die beiden Weltkriege beheimatet sind. Nach einer Führung durch das Friedensmuseum setzte sich ein kleiner Autokorso durch das Ahrtal in Bewegung. In Mayschoß war Zeit für eine Kaffeepause, die nur dadurch abgekürzt wurde, daß noch eine Wanderung auf dem Rotweinwanderweg auf dem Programm stand, die uns noch am späten Nachmittag und bei einfallender Dunkelheit nach Altenahr führte. Im Weingasthaus "Schäferkarre" erwartete uns dann ein sehr gutes Abendessen, und bei exzellentem Spätburgunder und vielen nostalgischen Erinnerungen klang der erste Tag des Treffens aus.

Am Sonntagvormittag traf sich die Gruppe zunächst auf dem Andernacher Hauptfriedhof, um unserer Verstorbenen zu gedenken: am Grab unseres langjährigen Klassenlehrers Johannes Machate und am Grab unseres Kameraden Karl-Heinz Margraff, der noch vor zwei Jahren unser letztes Klassentreffen tatkräftig vorbereitet hatte und wenig später plötzlich verstorben war. Das Gedenken schloß auch vier weitere Kameraden ein, die nicht mehr unter den Lebenden sind.

Besonders erfreulich war es, an diesem 3. Oktober Herrn Norbert Lauer in unserem Kreis begrüßen zu können, unseren früheren Deutsch- und Geschichtslehrer, der uns in den letzten drei Jahren vor dem Abitur - also zwischen 1961 und 1964 - einen besonders lebendigen Unterricht geboten hatte. In sehr guter Erinnerung ist uns geblieben, daß er damals als junger Studienrat mit viel Elan aus NRW ins Rheinland kam und nicht nur seines Vollbarts und des weißen Porsche wegen, sondern auch durch seine unkonventionellen Ansichten nachhaltigen Eindruck bei uns hinterließ. Herr Lauer begleitete uns jetzt nach Mendig, wo das deutsche Vulkanmuseum und der 32 Meter tiefe Felsenkeller mit seiner interessanten Geschichte auf dem Programm standen. Auch dieser Besuch eine weitere Lektion praktischer Heimatkunde.

Unser Treffen klang aus bei Familie Müller in Bell oberhalb des Laacher Sees - mit der festen Absicht, die wiederbelebten freundschaftlichen Kontakte weiter zu pflegen, wahrscheinlich im Zwei-Jahres-Rhythmus. Ein Losentscheid zwischen Bernd K. und Martin Z. ergab, daß im Jahr 2006 Remscheid im Bergischen Land das Ziel sein könnte und daß für 2008 Saarbrücken ins Visier genommen wird.

Martin Zwick