KSG Andernach


Tag der Naturwissenschaften am Kurfürst-Salentin-Gymnasium



Delphi
Musik mit Stecknadel und Joghurtbecher
Foto: Peter Heinsch
Aus dem Leben gegriffene Experimente, selber Bier brauen oder magische Bilder, die plötzlich vor den Augen auftauchen: So bunt gemischt war der Projekttag der Naturwissenschaften am Kurfürst-Salentin-Gymnasium, bei dem die ganze Schule auf den Beinen war.

Es riecht wie in einem Brauhaus. Und tatsächlich: Wer dem Geruch folgt, landet in einem Unterrichtsraum, in dem ein Lehrer mit seinen Schülern Bier herstellt - Chemie zum Anfassen. Und genau das ist das Ziel des Projekttages der Naturwissenschaften am KSG, bei dem die Schule auch in den Bereichen Biologie und Physik zeigt, wie spannend die Natur sein kann.

Während seines Studiums hatte Lehrer Rudolf Kerres ein Rezept zum Hausbrauen entwickelt und darüber auch seine Diplomarbeit geschrieben. "Das war damals in Deutschland noch etwas vollkommen Neues", erzählt der Lehrer. "Das erste Mal habe ich das mit Schülern 1984 gemacht und seitdem weiterentwickelt." Klar, daß die Schüler auch am KSG daran viel Spaß haben. "Nach den Sommerferien ist das Jungbier fertig zum Probieren", erklärt Caroline Hiller aus Klasse zwölf.

Beim Projekttag gibt es jede Menge zu sehen, was die Schüler für die Naturwissenschaften begeistern soll. Im Bereich der Physik werden etwa Bremsverfahren für Hochgeschwindigkeitszüge vorgestellt, die Chemiker erklären die Färbung von Kleidung, und die Biologen analysieren, wie sauber das Wasser im Laacher See ist. "Mit dem Projekttag wollen wir auch darauf aufmerksam machen, daß an unserer Schule nicht nur die Sprachen, sondern auch die Naturwissenschaften ein wichtiger Schwerpunkt sind", erklärt Schulleiter Gerd Schumann. Entstanden war die Idee vor über einem Jahr. Sie ist Ergebnis des Qualitätsprogramms des Gymnasiums. Die Schüler arbeiteten seither in Kooperation mit den Lehrern eigenständig an dem Projekttag - von der Planung bis zur Umsetzung. Damit sollen sie natürlich auch für die naturwissenschaftlichen Fächer begeistert werden.

"Dabei haben wir berücksichtigt, daß möglichst nur Themen vorgestellt werden, mit denen sich die Schüler auch wirklich in ihrem Unterrichtsalltag beschäftigen", sagt Sven-Erich Czernik, der mit seinen Kollegen Beatrix Michels und Peter Erb auf Lehrerseite den Tag organisiert hat. "Einfach die Augen entspannen, einen Punkt fixieren und dann können Sie schon das Bild sehen." So einfach, wie Juliane Bager aus der achten Klasse das Prinzip der "magischen Bilder" erklärt, haben es viele beim ersten Anlauf nicht, aus den Mustern ein klares Objekt zu erkennen. Doch mit Hilfe von Schülerseite tauchen dann doch noch Rosen, Herzen oder ganze Autos vor den Augen auf - halt Naturwissenschaft zum Anfassen.

Christian Kirstges
RZ 10. Juli 2004