30 Jahre nach seinem Abitur am Kurfürst-Salentin-Gymnasium Andernach kehrte Dr. Frank Zils an seine alte Schule zurück. Im Rahmen der Vortragsreihe „Salentiner-Forum“ sprach der Personalleiter des Pharmaunternehmens Janssen, einer Tochterfirma des weltweit agierenden Konzerns Johnson & Johnson, über die Entwicklung und konkrete Umsetzung einer Unternehmenskultur, die in ihren Grundsätzen bereits 1943 formuliert wurde.

Im Mittelpunkt steht ein Leitbild, in dem die Verpflichtung zur Verantwortung gegenüber allen Partnern oberstes Prinzip ist. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter gelegt. An konkreten Beispielen zeigte Dr. Zils auf, dass u.a. flache Hierarchien, offene Teamstrukturen, flexible Arbeitszeiten und gezielte Gesundheitsförderung dabei wichtige Elemente und als notwendig erachtete Voraussetzungen für eine ausgeglichene Work-Life-Balance sind. Auch einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung wird konkret Rechnung getragen, z. B. durch die regelmäßige Freistellung der Mitarbeiter für einen Einsatz im karitativen Bereich. Als Ergebnis einer differenzierten Befragung attestierten 89% der Beschäftigten eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsplatz.

Ausführlich beschäftigte sich Dr. Zils auch mit den Herausforderungen der Zukunft an ein modernes Unternehmen insbesondere im Hinblick auf ein demografiebewusstes Personalmanagement. Die Orientierung an verschiedenen Lebensphasen verlange zunehmend Flexibilität im Hinblick auf Arbeitsorganisation, Arbeitsort und Arbeitszeit. Dabei seien die individuellen Bedürfnisse von Beschäftigten verschiedener Altersgruppen und verschiedenen Geschlechts im Arbeitsalltag zu berücksichtigen. Voraussetzungen für das Gelingen einer solchen Unternehmenskultur seien wertschätzende Führung und eine offene Kommunikation und Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Mit Blick auf die jüngere Generation betonte Dr. Zils, dass sein Unternehmen bei Bewerbern neben der fachlichen Qualifikation einen besonderen Wert auf eine verlässliche Grundhaltung und ein Wertebewusstsein legt.

Nach einer lebhaften Diskussion dankte Gerd Schumann als Vorsitzender der „Salentiner“ dem Referenten für seinen eindrucksvollen Vortrag und dem überzeugenden Plädoyer für eine werteorientierte Unternehmensführung als notwendige Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.

Text: Gerd Schumann

Fotos: Peter Heinsch