Bu Suzan Shams und Kim Gysar vertraten die Schule in Ingelheim
„Lebendiges Mahnmal“ überzeugt bei regionaler Lernstatt
Kritisches Geschichtsbewusstsein fördern und zur aktiven Mitarbeit an einer toleranten Zivilgesellschaft aufrufen, diese Ziele des Schülerprojekts „Lebendiges Mahnmal“ überzeugten bei der regionalen Lernstatt in Ingelheim. Schülerinnen des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums durften ihr Projekt dort im Rahmen ihres Sieges bei dem Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ vorstellen.
Im vergangenen November wurde das von Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit den Kunstlehrerinnen Annika Leese und Stella Weber sowie dem Koblenzer Künstler Ole Hill gestaltete Objekt feierlich eingeweiht. Schon hier zeigte sich durch den wachsenden weltweiten Erfolg des Populismus, wie bedeutsam es ist, junge Menschen zu aufmerksamen und kritischen Bürgern zu erziehen. Das Mahnmal leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, insbesondere da das Projekt mit der Einweihung nicht beendet ist: Die Auseinandersetzung wird sowohl mit künstlerischen als auch mit inhaltlichen Zugängen fortgeführt. So ist beispielsweise die linke Seite des Objekts gestaltbar geblieben, sodass jedes Schuljahr aufs Neue die Mitglieder der Schulgemeinschaft dazu aufgerufen sind, ihren Beitrag zur Erinnerungskultur zu kreieren. Die Folgen von Krieg und Gewalt, das hierdurch verursachte Leid, zeigt sich den Schülerinnen und Schülern besonders eindringlich beim Recherchieren von Hintergründen zu den auf dem Mahnmal verewigten Namen. Hierfür sichteten Schülerinnen und Schüler zahlreiche Dokumente eines schulischen Archivs.
Diese intensive Weiterarbeit gewährleistet eine hohe Nachhaltigkeit.
Dies war letztlich auch ausschlaggebend für die Jury, das Projekt des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums auszuzeichnen und Schülerinnen und Schülern hierdurch zu ermöglichen, ihr „Lebendiges Mahnmal“ vor Publikum zu präsentieren. Vertreten wurden die zahlreichen Mitglieder der Schulgemeinschaft, die an dem Objekt gearbeitet hatten, durch die Schülerinnen Suzan Shams und Kim Gysar sowie die betreuende Kunstlehrerin Stella Weber. „Wir haben uns sehr gefreut, unsere Schule bei der Lernstatt vertreten zu dürfen.
Immerhin wurde lange an dem Mahnmal gearbeitet, da ist es natürlich schön, wenn auch Außenstehende betonen, dass das Projekt bedeutsam ist“, so die Schülerinnen.
Beide hatten in der Mahnmal-AG mitgewirkt und die linke, veränderbare Fläche des Objekts in diesem Schuljahr gestaltet.
Besonders honoriert wurde von den Teilnehmern der Veranstaltung, dass das Kurfürst-Salentin-Gymnasium die Kerngedanken des Mahnmal-Projekts, kritisches Geschichtsbewusstsein zu fördern und zu einer toleranten Zivilgesellschaft aufzurufen, auch in seinem Konzept als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verwirklicht.
Die umfangreichen Angebote des Gymnasiums im Bereich des Sozialen Lernens wie die Vertrauensschüler, Streitschlichter oder Medienscouts tragen zum Aufbau funktionierender Gemeinschaften bei und helfen, Konflikte aus der Welt zu schaffen. So lernen Schülerinnen und Schüler, ein funktionierendes Miteinander aktiv mitzugestalten. Regelmäßige Zeitzeugengespräche und die alljährliche Exkursion der Jahrgangsstufe 10 zur Euthanasiegedenkstätte in Hadamar fördern den kritischen Umgang mit Geschichte.
Blick aktuell, 19.6.2017