KSG Andernach


Liebe Ehemalige und Freunde des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums,



mit Beginn des Schuljahres 2005/06 gibt es an unserer Schule eine neue Akzentsetzung. Nach einer ausführlichen Diskussion in allen Fachschaften sowie den einzelnen Schulgremien hat die Gesamtkonferenz am 24. Mai 2005 beschlossen, bei der Schulbehörde eine mathematisch-naturwissenschaftliche Schwerpunktbildung zu beantragen. Dieser Antrag ist inzwischen vom zuständigen Ministerium genehmigt. Die praktische Umsetzung sieht eine maßvolle, aber dennoch effektive Erhöhung der Unterrichtsstunden der Klassen 7 - 10 in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie vor. Dies erfordert auch geringfügige Verschiebungen in der Stundentafel, um eine sinnvolle Kontinuität des Fachunterrichts sowie eine ausgewogene zeitliche Belastung unserer Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Für die Einrichtung eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunktes gab es im wesentlichen drei Argumente:
  • 1. Die zunehmende Technisierung unserer Lebens- und insbesondere Arbeitswelt verlangt von jungen Menschen entsprechende Kenntnisse sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, in mathematisch-naturwissenschaftlichen Kategorien zu denken, aber auch neue Entwicklungen mit ihren Vorteilen und Risiken kritisch zu prüfen.
  • 2. Eine ausgezeichnete personelle und räumliche Ausstattung mit einer großen naturwissenschaftlichen Sammlung bietet eine gute Grundlage, um unsere Schülerinnen und Schüler entsprechend zu fördern. Diese Förderung hat bisher schon in Form vom zahlreichen Wettbewerbserfolgen und positiver Rückmeldung von Universitäten ihre Anerkennung gefunden und kann nun intensiviert werden.
  • 3. Angesichts allgemein sinkender Schülerzahlen muss sich jede Schule verstärkt Gedanken um ihre Zukunft machen. Die Einrichtung eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkts vermittelt neben der uneingeschränkten Bewahrung unseres altsprachlichen Profils ein attraktives Angebot, so dass die Zielsetzung des Erhalts einer dauerhaften Vierzügigkeit in allen Klassenstufen erreichbar ist.

Ein wichtiger Garant für stabile Schülerzahlen ist außer einem guten und ungekürzten Unterricht auch die sinnvolle Einbindung verschiedener außerunterrichtlicher Angebote. Besondere Erwähnung für das vergangene Schuljahr verdienen sicherlich die im Juni durch geführten Projekttage. Unter dem Motto "Andernach - hinter dem Mond oder mittendrin?" beschäftigten sich über 40 Gruppen mit verschiedensten Aspekten unserer Heimatregion. Näheres dazu finden Sie an anderer Stelle dieser Salentiner-Nachrichten.

Erfolgreich fortgesetzt werden konnten auch zahlreiche andere Unternehmungen, die das Profil des KSG ausmachen. Erwähnt seien die Austauschprogramme mit Farnham (England), St. Amand und Metz (Frankreich) sowie Nagyatad (Ungarn), das traditionelle Frühjahrskonzert in der Mittelrheinhalle, der Literaturtag der Orientierungsstufe sowie das Betriebspraktikum der Klassenstufe 9. Eine pädagogische Zielsetzung verfolgen wir mit einem neuen Angebot. "Persönlichkeit stärken und Sozialkompetenz gewinnen" - danach streben unter kompetenter Anleitung Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgemeinschaften und mehrtägigen Ausbildungsseminaren. Dazu zählt u.a. die Ausbildung zur Streitschlichtung mit dem Ziel, Konflikte zwischen Einzelnen und Gruppen in der Schule zu entschärfen und praktikable dauerhafte Lösungen zu finden.

Die erwähnten Bemühungen um eine Verbesserung bzw. Ergänzung unserer schulischen Arbeit führen m. E. vor allem deswegen zum Erfolg, weil sie auf Eigeninitiative beruhen und einem für unsere Schule spezifischen Interesse oder Bedarf entsprechen. Skeptisch muss man dagegen betrachten, was eine Reformflut nie dagewesenen Ausmaßes von außen in die Schulen schwemmt. Es gehört sicher zur intellektuellen Redlichkeit, sich mit den einzelnen Aspekten der Qualitätsentwicklung an Schulen auseinanderzusetzen. Doch erweist sich manches - beispielhaft seien hier die Bildungsstandards genannt - als alter Wein in neuen Schläuchen. Außerdem kann man angesichts der Fülle neuer Forderungen an die Lehrerkollegien nur die alte Weisheit zitieren, dass "weniger oft mehr" ist. Dies scheint mir umso bedenkenswerter, da angesichts zunehmender Veränderungen in Familien und Gesellschaft kaum noch Zeit für die pädagogische Betreuung einzelner Schülerinnen und Schüler bleibt. Daß ein intaktes soziales Umfeld eine entscheidende Voraussetzung für gute schulische Leistung bildet wird niemand bestreiten. Die dafür benötigte Zeit wird leider auch für die Pädagogen durch immer neue Vorgaben und Anforderungen zunehmend beschnitten. Eine drohende Verkürzung der Schulzeit wird dieser Situation noch weiter verschärfen.

Gerd Schumann

 

StufeJungenMädchenSummeKlassen-/
Stammkurse
LateinGriechisch
1. FS2. FSSumme
56044104430 30 
6454994420 20 
7-102241473711410010420418
11-131078319012 93 29
Summe4363237593415010434747